deutsch-israelischer Schriftsteller; Werke u. a.: "Der Abschied. Journal meiner Ausreise aus der DDR", "Leben ohne Deutschland", "Die Wüste lächelt", "Feuer", "Kolja. Geschichten aus Israel"; "Der Schmuggel über die Zeitgrenze" (Erinnerungen), "Die Wüste. Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen"
* 13. Juli 1954 Berlin
Herkunft
Chaim (ursprünglich Hans) Noll wurde am 13. Juli 1954 in Berlin (Ost) als Sohn des populären DDR-Schriftstellers und SED-Funktionärs Dieter Noll geboren. Seine Familie ist jüdischen Ursprungs, seine Großeltern, assimilierte Juden, waren während der NS-Zeit Verfolgungen ausgesetzt und in Konzentrationslagern interniert.
Ausbildung
N. studierte 1972-1975 Mathematik in Jena und Berlin. 1975-1980 absolvierte er die Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war 1982-1984 Meisterschüler an der Akademie der Künste. Während des Studiums reiste er mehrmals zu Studienaufenthalten in die Sowjetunion. 1980 sollte N. zum Wehrdienst in die Nationale Volksarmee einberufen werden, verweigerte jedoch, trat in den Hungerstreik und wurde von den Behörden in die Psychiatrie eingewiesen, wo er insgesamt neun Monate verbrachte. In den folgenden Jahren scheiterten alle Versuche der Obrigkeit, N., der von 1974 bis zu seinem Parteiausschluss 1984 selbst SED-Mitglied war, zur Rückkehr in die "Nomenklaturafamilie" zu bewegen.